Historisches

ZUR GESCHICHTE DES VEREINS  






Der Anfang des Flugmodellbaus geht in Görlitz bis in die 20er Jahre zurück und wurde von 1933 bis 1945 sogar als Pflichtfach  an den Schulen gelehrt. Leider gibt es darüber keine Aufzeichnungen mehr. Der Modellbau sollte nicht nur als Steckenpferd dienen, sondern als sinnvolle Freizeitbeschäftigung zur Förderung exakter Arbeit und zum Erwerb von handwerklichen Wissen und Können.
Gleich nach dem ersten Weltkrieg begannen sich die ersten Flugmodellbauer in Görlitz und Niesky heimlich neu zu organisieren. Die alliierten Siegermächte hatten die totale Abrüstung Deutschlands festgelegt und den Flugzeugbau eingeschränkt. Beim Modellbau durften Anfang der 50er Jahre die ersten Modelle wieder in den Himmel. Der Nachbau von deutschen Kriegsflugzeugen war verboten.
Wolkenbeisser Rohbau
Aller Anfang war schwer, in den westlichen Teilen Deutschlands gab es schon Modellbauläden , im Osten gab es.... nichts. In der DDR waren anfangs nur sehr wenige Modelle zum Nachbau zugelassen. Die ersten Eigenkonstruktionen aus dem Leipziger und Dresdner Raum, gingen als Kopie von Hand zu Hand. Auch die Materialbeschaffung war schwierig: Leisten wurden selbst geschnitten, Sperrholz wurde aus Furnier, Papier und Kleber hergestellt, den Klebstoff gab es beim Tischler und das Papier in der Papierfabrik Bad Muskau. Modellmotoren gab es ebenfalls nicht, die Modelle wurden mit Gummimotoren angetrieben.
Den ersten Wettkampf für Segelflugmodelle gab es 1950 in Dresden auf dem Heller. Die Mannschaft  - 11 Kameraden - aus Görlitz und Niesky wurde von Kurt Stein geführt. Die Anfahrt erfolgte per Bahn, übernachtet wurde in einer Turnhalle auf Stroh und die Verpflegung musste selbst mitgebracht werden. Die Bauprüfung ergab hohe Punktzahlen, nur beim Fliegen gab es Schwierigkeiten, die vorbilgetreuen Modelle waren für den Modellflug ungeeignet, die Materialien zum Teil ebenso. Trotzdem belegte einer unserer Kameraden den 3. Platz.

das waren noch Preise...

"Ente" Huckebein

Die FDJ (Freie Deutsche Jugend) erkannte sehr schnell, dass durch den Modellbau die Möglichkeit bestand, Jugendliche zu organisieren. Für einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von      10 Pfennig waren fast alle Modellbauer bereit in die FDJ einzutreten, da man gleichzeitig auch versichert war.



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1952 waren die 2. Kreismeisterschaften der FDJ in Görlitz bzw. Jauernick. Wer kein Fahrrad hatte, kam zu Fuß zum schwarzen Berg. Der Start erfolgete mit Schnur, oder per Hand. Sieger wurden Dieter Pursche aus Cottbus und Herbert Kentsch aus Görlitz.
Ab 1952 übernahm die GST (Gesellschaft Für Sport und Technik) den Modellsport. Sie hat viel für den Modellsport getan, die Sportler haben auf internationalen Wettkämpfen viele Medaillen für die DDR errungen. Die GST versorgte die Modellbauer mit Material und später auch mit Funkanlagen. Es wurden Schulungen im Modellsport und Modellbau durchgeführt.
1954 wurden viele Fesselflugmodelle gebaut und im Görlitzer Stadion sowie auf dem Wilhelmsplatz geflogen.  Im gleichen Jahr gab es die Bezirksmeisterschaften der GST mit Gummimotormodellen in der Stadthalle.

1956 Bezirksmeisterschaften im Fesselflug an der Stadthalle.

Staustrahl Fesselflugmodelle
Brell Fesselflugmodell H.Kentsch
A.Rohark   H.Kentsch

1960 kamen Eigenbau-Funkfernsteuerungen auf, welche im sogenannten Tip-Tip-Verfahren arbeiteten, in Verbindung mit Eigenbau-Servos mit Gummimotor. Sender und Empfänger arbeiteten dabei mit Röhrentechnik und waren entsprechend groß, die Stromversorgung erfolgte mittels Motorradbatterie im Sender und Trockenbatterien im Empfänger. Gesteuert wurde mit diesen Anlagen aber nur eine Funktion am Modell, meistens das Seitenruder.
 Funkanlage von Karl Bedrich
                          Eigenbau Servo
Werner Förster mit Wolkenbeisser
Modellbauer aus Görlitz und Niesky
Ab 1970 gab es industriell gefertigte Fernsteuerungen und Servos in der DDR, mit 27,12Mhz, welche allerdings durch Sender von Industrie oder Reichsbahn sehr oft gestört wurden. In späteren Jahren wurden , bei vorhandenen Devisen, auch Fernsteuerungen und Servos aus der BRD „importiert“.
1970 bekamen die Modellsportler, mittlerweile auf dem Görlitzer Flugplatz ansässig, eine Baracke vom Schießplatz aus Weinhübel zugeteilt, diese wurde auf den Flugplatz umgesetzt und verschönert. Die Leitung der Maßnahmen hatte damals Jochen Schroll.
So ging es weiter bis 1989. Leider hat die FDJ/GST zur Wendezeit alle Unterlagen vernichtet.
1990 wurde der Verein in der heutigen Form gegründet und moderne Fernsteuerungstechnik hielt auf dem Flugplatz Einzug . Auf dem Flugplatz Görlitz galt es immer den Flugbetrieb der Manntragenden Flugtechnik den Vorrang zu gewähren, deshalb wurde 2003 beschlossen, den Modellflugplatz auf den jetzigen Standort bei Friedersdorf umzusiedeln.
 2007 wurde der Standort für ein neues Vereinsheim genehmigt und ein ehemaliger Bauwagen aufgestellt und verschönert.
Heute wird hauptsächlich 2,4GHZ-Technik eingesetzt, welche das lästige Abstimmen der Flüge zwischen den Modellfliegern überflüssig macht.

Unser  Verein hat zur Zeit 30 Mitglieder.

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